What Worries the World – Was die Welt bewegt und was das für Deutschland bedeutet.
What Worries the World – September 2025: Was die Welt bewegt und was das für Deutschland bedeutet
Basierend auf der aktuellen Ipsos-Erhebung (30 Länder, Feldzeit 22.08.–05.09.2025): Kriminalität/Gewalt und Inflation dominieren global – bei stagnierendem Optimismus. Frankreich markiert einen Tiefpunkt in Europa. Quelle: Ipsos: Was die Welt beunruhigt – September 2025 (PDF)
Top-Sorgen (Globaler Länder-Durchschnitt)
Kriminalität & Gewalt: 32 % (Nr. 1)
Inflation: 30% (stabil; in Singapur 59%, USA 42%)
Armut & soziale Ungleichheit: 29 %
Finanzielle/politische Korruption: 28 % ( ↑, besonders APAC: Indonesien 72 %, Malaysia 59 %, Thailand 51 %)
Arbeitslosigkeit: 28 % (stabil; Südafrika 65 %, Singapur 56 %)
Einwanderungskontrolle: 18 % (GB 40 %, NL 36 %, DE 35 %)
Klimawandel: 14 % (leicht rückläufig; Japan 33 % an der Spitze)
Stimmungslage
Richtige Richtung: 37 % (-3 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr); Falsche Spur: 63 %
Frankreich: historischer Tiefstand mit 9 % „richtige Richtung“ und 10 % „gute Wirtschaft“ (EU-Schlusslicht).
Ökonomische Lage: Nur 38 % bewerten die jeweilige Wirtschaft als „gut“. Deutlich rückläufig ua in Frankreich (−20 S.), Deutschland (−14 S.), Niederlanden (−10 S.).
Deutschland im Kontext
Einwanderungskontrolle als Sorge: 35 % (oberes EU-Niveau)
Wirtschaftseinschätzung „gut“: 35 % (laut Bericht seit der BTW 2025 im Anstieg, aber im Jahresvergleich schwächer).
In DE überlagern „Kosten des Lebens“ und „Sicherheit“ weiterhin die Agenda – Klima verliert mittelfristig an Priorität, bleibt aber ereignis-/wettergetrieben aufmerksamkeitsstark.
Einordnung: Drei strukturelle Muster
Duale Spitze: Sicherheit (Kriminalität) und Preise (Inflation) bestimmen die Grundstimmung – soziale Ungleichheit bleibt stabil hoch.
Institutionenstress: Steigende Korruptionssorge (va APAC) signalisiert Vertrauensdefizite – politisches Framing und Skandale wirken sofort.
Polarisierung: Migration ist in einzelnen Ländern stark ausgeprägt (GB, NL, DE), global aber nicht Top-5 – Risiken liegen in nationalen Triggern und Medienzyklen.
Implikationen für Kommunikation & Policy
Preisrealität vor Versprechen: Kurzfristige Entlastung und sichtbare Maßnahmen gegen Teuerung zahlt direkt auf Stimmungslage ein.
Sicherheitsnarrative differenzieren: Datenbasierte Kriminalitätskommunikation statt reaktiver Symbolpolitik.
Vertrauensarbeit: Transparenz bei Korruptions-/Integritätsfragen, schnelle Aufklärung, klare Verantwortungswege.
Agenda-Balancing: Klima und Gesundheit (Warteschlangen, Personal) strategisch platzieren – an Ereignisse koppeln, mit Proof Points unterlegen.