Zufriedenheit mit der Bundesregierung: Umfrage, Trends und Minister-Ranking (Ipsos).
Wie entwickelt sich die Zufriedenheit mit der Bundesregierung und welche Ministerinnen und Minister schneiden derzeit am besten ab? Die Ipsos-Trackingstudien zeigen seit Monaten ein klares Bild: sehr niedrige Regierungswerte, starke Differenzen zwischen den Ressorts und ein enger Zusammenhang mit Wirtschafts- und Vertrauensindikatoren.
Kernergebnisse (auf Basis der aktuellen Ipsos-Veröffentlichungen)
Gesamtbild: Die Bundesregierung wird anhaltend deutlich negativ bewertet. In mehreren Erhebungen liegt die Netto-Zufriedenheit tief im Minus; nur eine kleine Minderheit ist „sehr zufrieden“. In einer repräsentativen Messung gaben lediglich 7% an, sehr zufrieden zu sein; 53% waren sehr unzufrieden. Quellen: Ipsos Minister-Ranking (Übersicht), Nur sieben Prozent sehr zufrieden mit Bundesregierung.
Minister-Ranking: Verteidigungsminister Boris Pistorius liegt stabil auf Platz 1 der persönlichen Beliebtheitsskala. Quelle: Pistorius klar beliebtester Minister.
Bewegungen einzelner Ressorts: Zwischenzeitliche Zugewinne etwa bei Robert Habeck nach seiner Antisemitismus-Rede zeigen, dass Kommunikation und Ereignisse spürbare, aber oft temporäre Effekte haben. Quelle: Habeck gewinnt nach Antisemitismus-Rede an Rückhalt.
Regierung insgesamt: Die Netto-Zufriedenheit der Bundesregierung bleibt sehr schwach (z. B. berichtet Ipsos von Netto-Werten um -50 in einzelnen Wellen). Quelle: Zufriedenheit mit dem Bundeskabinett.
Trendbild: Drei Linien prägen die Entwicklung
Strukturell niedrige Regierungswerte: Seit 2023/24 verharren die Bewertungen im negativen Bereich. Das Bild ist robust über mehrere Wellen. Quellen: Minister-Ranking (Übersicht), Meinungsumfragen-Übersicht.
Ausreißer durch Ereignisse: Krisen, Skandale, außen- und sicherheitspolitische Ereignisse sowie prägende Reden/Interviews erzeugen kurzfristige Ausschläge nach oben oder unten (z. B. Habeck-Plus). Quelle: Habeck gewinnt ….
Personalisierung: Einzelne Ressorts mit hoher Sichtbarkeit (Verteidigung, Außen, Wirtschaft, Inneres) bewegen die Wahrnehmung stärker als andere; Pistorius profitiert von Kompetenz- und Führungszuschreibungen. Quelle: Pistorius klar beliebtester Minister.
Was treibt die Unzufriedenheit?
Leistungserwartungen vs. Alltagserfahrung: Preisniveau, Reallöhne, Wohnungsmarkt und Energie prägen die gefühlte Lage – und damit die Regierungsnoten.
Vertrauensdimension: Kohärente, konsistente Kommunikation wirkt stabilisierend; Widersprüche oder Koalitionskonflikte drücken die Gesamtwerte.
Sicherheits- und Außenpolitik: In Phasen internationaler Krisen verschieben sich Aufmerksamkeit und Bewertung; klare Führung wird honoriert (Pistorius-Effekt).
Ereignisgetriebene Spitzen: Einzelne Ansprachen, Auftritte oder Krisenmanagement können kurzfristig Vertrauen zurückgewinnen – bleiben aber ohne strukturelle Politikfortschritte oft nicht nachhaltig.
Fazit:
Die Ipsos-Daten legen nahe, dass die Bundesregierung vor erheblichen Herausforderungen steht, das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen. Es wird entscheidend sein, die Kluft zwischen Erwartungen und Alltagserfahrung zu verringern, eine kohärente Politik zu verfolgen und in Zeiten internationaler Unsicherheit klare Führung zu demonstrieren. 🧭