Welche Akteure üben im Deutschen Bundestag den größten Einfluss auf die Förderung von Frauenquoten und Gleichstellungsmaßnahmen aus?

Die Analyse der Anträge und Entschließungen zum Thema Frauenquote im Deutschen Bundestag verdeutlicht, dass Parteien, Fraktionen und einzelne Abgeordnete unterschiedliche Rollen und Strategien verfolgen. Während einige Akteure aktiv die Einführung verbindlicher Frauenquoten vorantreiben, zeigen andere eher zurückhaltende oder ablehnende Positionen. Die Mehrheitsverhältnisse im Parlament sowie Koalitionsdynamiken beeinflussen maßgeblich die Erfolgschancen konkreter Maßnahmen.

Hier ist die Analyse der 34/ 38 Anträge und Entschließungen zum Thema Frauenquote, sortiert nach Partei mit einer kurzen Zusammenfassung. Die Analyse der Anträge und Entschließungen zum Thema Frauenquote offenbart ein breites Spektrum an politischen Positionen. Bündnis 90/Die Grünen und die Linke nehmen hierbei eine Vorreiterrolle ein, indem sie eine Vielzahl von Initiativen zur Förderung der Gleichstellung der Geschlechter und zur Einführung verbindlicher Frauenquoten einbringen. Ihre Anträge decken ein weites Feld ab, von der Gleichstellung im Sport über die Besetzung von Unternehmensvorständen bis hin zur Krisenbewältigung unter geschlechtergerechten Gesichtspunkten.

Die SPD hat in den letzten Jahren verstärkt Anträge zur Förderung der Gleichstellung in der Arbeitswelt eingebracht. Diese beinhalten oft Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie zur Bekämpfung von Diskriminierung am Arbeitsplatz. Die Partei versucht, ein Gleichgewicht zwischen der politischen Agenda der Grünen und den traditionellen Werten der CDU/CSU zu finden, was sich in ihrer Herangehensweise an die Frauenquote widerspiegelt. Ihr Engagement bleibt jedoch hinter den ambitionierteren Vorschlägen der Oppositionsparteien zurück.

Im Gegensatz dazu hat die CDU/CSU einen eher pragmatischen Ansatz gewählt, indem sie sich auf die Schaffung von Chancengleichheit in Wissenschaft und Forschung konzentriert. Die Union versucht, durch Programme zur Förderung weiblicher Talente in diesen Bereichen einen Beitrag zur Gleichstellung zu leisten, ohne jedoch eine verbindliche Frauenquote zu fordern. Dies lässt darauf schließen, dass die CDU/CSU eher auf eine schrittweise Veränderung setzt, während die anderen Parteien eine schnellere und umfassendere Umsetzung der Gleichstellung fordern.

FDP und AfD nehmen eine Randposition in der Debatte um die Frauenquote ein. Die FDP thematisiert in ihrem Antrag die Forschungsfinanzierung, während die AfD sich auf außenpolitische Fragestellungen konzentriert, ohne dabei explizit die Frauenquote zu adressieren. Ihre geringe Aktivität deutet auf eine abweichende Prioritätensetzung in Bezug auf die Gleichstellungspolitik hin.

Die hohe Anzahl abgelehnter Anträge verdeutlicht die Kontroversen und politischen Hürden, die mit der Durchsetzung von Frauenquoten verbunden sind.


Quelle: 

https://dip.bundestag.de/suche?f.metatyp=Antr%C3%A4ge%2C%20Entschlie%C3%9Fungen&f.deskriptor=Frauenquote&rows=25

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